Astrofotografie Tipps: die richtigen Kameraeinstellungen

Wir unterscheiden bei den Kameraeinstellungen diejenigen, die fix bleiben und diejenigen, mit denen wir während unserer Foto Session spielen, um ein bestmögliches Resultat zu erhalten. 

Feste Einstellungen

Manueller Fokus

Wir stellen unsere Kamera immer auf manuellen Fokus. Um den Fokus scharf zu stellen, fokussieren wir auf einem möglichst hellen Stern. Die beste Einstellung finden wir in der Regel, wenn wir zunächst auf unendlich fokussieren (liegende 8) und dann etwas zurück drehen. Um möglichst exakt fokussieren zu können, sollten wir den Live View mit hoher Vergrößerung wählen oder das Display von Smartphone oder Tablet nutzen, wenn wir mit einer App steuern. Tipp: Von Zeit zu Zeit immer wieder kontrollieren, ob der Fokus noch scharf ist.

 

Manueller Modus 

Wir schalten die Kamera immer in den manuellen Modus, um alle erforderlichen Einstellungen frei wählen zu können. 

 

Auflösung

Einer der wichtigsten Einstellungen: Wir fotografieren immer im RAW Modus. Ein JPEG ist eine Bildkomprimierung mit großem Informationsverlust. Dies würde uns bei der Nachbearbeitung wichtiger Informationen berauben. Wenn es Kamera und Speicherplatz erlauben, können wir zusätzlich ein JPEG aufnehmen, damit wir uns die Bilder zeitnah in einer vernünftigen Größe ansehen können. Aber wir brauchen immer das RAW Format. 

 

Auslöseverzögerung

Da wir lange belichten wollen, müssen wir alle Erschütterungen vermeiden. Eine Ursache für eine Erschütterung kann die Betätigung des Auslösers sein. Deshalb entweder mit Fern-/ Funkauslöser oder mit Auslöseverzögerung (2 bis 10 Sekunden) oder einer entsprechenden App arbeiten.

 

Weißabgleich

Weißabgleich auf einen festen Wert zwischen 3.200K und 3.900K stellen. Da können wir zwar im nachhinein noch dran arbeiten, aber für die erste Bewertung des Fotos ist diese Einstellung am besten.

 

Variable Einstellungen:

Belichtungszeit

Zur Berechnung der maximalen Belichtungszeit orientieren wir uns an der 500er Formel, d.h. die maximale Belichtung beträgt ca. 500/(Brennweite x Crop-Faktor). Mit einer 16mm Brennweite im Vollformat (ohne den Crop-Faktor von rund 1,6) beträgt die maximale Belichtungszeit also rund 30 Sekunden ohne dass wir mit allzu störenden Spuren rechnen müssen. Bei der 24mm Blende mit APS-C beträgt die maximale Belichtungszeit also nur 12 Sekunden ((500/(24 x 1,6)).

Es gibt auch viele Stimmen, die eine 600er Regel befürworten. Einfach mal ausprobieren.

 

Blende

Die Blende ist für ein detailreiches und rauscharmes Bild sehr wichtig und sollte nicht kleiner sein als f/2,8 betragen. Eine größere Blende bringt natürlich noch einmal deutlich mehr, ist aber auch deutlich teurer. Eine kleinere Blende als f/4 macht bei der Milchstraßenfotografie wenig Sinn. Es kann auch sein, dass nicht die weiteste Öffnung das beste Resultat bringt, da wir an den Rändern größere Sternenspuren sehen. Dann die Blende eine Stufe verringern. 

 

ISO

Wichtig ist es einen guten Kompromiss zwischen Lichtempfindlichkeit und Rauschen zu erzielen. Grob sollten wir im vierstelligen ISO Bereich fotografieren, wobei wir zwischen 1.600 und 6.400 häufig die besten Ergebnisse erzielen. 

Tipp: Wenn wir an den Einstellungen drehen, dann in der Reihenfolge Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert. D.h. erst Blende so weit auf wie möglich, dann die maximale Belichtungszeit herausfinden und testen und dann mit dem ISO Wert hochgehen. Wenn wir ein Top Resultat schon mit ISO 1.600 erreichen, sparen wir uns unnötiges Rauschen.

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